Der 1. Rheinische Obstsortengarten

Wassenberger Sämling / Foto: K. Tumbrinck
Wassenberger Sämling / Foto: K. Tumbrinck

An der B221 südlich Wildenrath tut sich einiges. Ein neues Projekt in Verbindung mit einem neuen Fonds zum Erhalt aller alten rheinischen Obstsorten startete 2009. Oliver Gellißen berichtet.

NABU-Naturschutzstation Haus Wildenrath viele Anstrengungen zum Erhalt von Streuobstwiesen und dem Auffinden, alter vom Aussterben bedrohter, Obstsorten unternommen. Es wurden neue Obstwiesen angelegt, überalterte Baumbestände verjüngt und alte Lokalsorten identifiziert. Die ersten bislang nicht mehr erhältlichen Obstsorten konnten über Baumschulen neu veredelt und ausgepflanzt werden. Doch die Bäume stehen meistens auf privaten Obstwiesen, nur wenige sind öffentlich zugänglich. Es gibt im Rheinland noch keinen Ort, an dem die alten Sorten gezielt zusammen angepflanzt und für die kommenden Generationen gesichert sind. Das soll sich nun ändern.

ehemalige Pfirsichplantage
Die Stadt Wassenberg konnte Ende 2008 gewonnen werden, eine vier Hektar große ehemalige Pfirsichplantage für die Gründung des Rheinischen Obstsortengartens zu kaufen und der NABU-Station per Erbpacht zur Verfügung zu stellen.

alte Kirschbäume / Foto: O. Gellißen
alte Kirschbäume / Foto: O. Gellißen

Die Fläche war mit über 200 Pfirsichbäumen der Lokalsorte „Wassenberger Sämling“ bepflanzt und mit Birnbäumen verschiedener Sorten eingerahmt. Einzelne alte Kirschbäume befinden sich ebenfalls auf dem Gelände.

 

Über viele Jahre wurde die Plantage nicht mehr gepflegt und war dem Verfall preisgegeben. Diese ehemalige Pfirsichplantage wird das Herzstück des 1. Rheinischen Obstsortengartens. Mit der Anlage will die NABU-Naturschutzstation die vom Aussterben bedrohten Obstsorten des Rheinlandes dauerhaft sichern und öffentlich zugänglich machen. Es werden hier auch noch nicht identifizierte Sorten aufgepflanzt, um diese erhalten und später identifizieren zu können. Der Rheinische Obstsortengarten ist zunächst auf 400 - 500 Sorten (etwa 1000 Bäume) inklusive einer Parzelle des Wassenberger Sämlings angelegt. Über die ehemalige Plantage hinaus wird sich der Sortengarten auf mehrere zusammenhängende Obstwiesen, Obstalleen und Einzelbäume erstrecken, die auf einem Rundweg von etwa 2,5 Kilometer Länge unter Einbeziehung von Haus Wildenrath erkundet werden können und die Menschen für die Vielfalt des Obstes und die Bedeutung unseres Kulturgutes begeistern sollen. Ein Informations- und Ausstellungsraum sowie Veranstaltungen im Jahreszyklus ergänzen das Angebot.

72-Stunden-Aktion / Foto: B. Szyska
72-Stunden-Aktion / Foto: B. Szyska

Einer der ersten Arbeitseinsätze fand im Rahmen der Initiative „72 Stunden – uns schickt der Himmel“, organisiert vom Bund der Katholischen Jugend, im Mai 2009 statt. Auf dem Gelände der alten Pfirsichplantage wurde der Anfang gemacht und containerweise
Müll geräumt. Die Jugendlichen waren mit viel Elan und Spass bei der Sache. Zum Abschluss wurde gemeinsam mit den fleißigen Helfern gegrillt.

Stiftung „Rheinischer Obstsortengarten“
In einem zweiten, auf 10 Jahre angelegten Ausbauprozess soll die Sortenzahl auf bis zu 800 gesteigert werden. Nach der Aufbauphase soll die regelmäßige Betreuung über die eigene Stiftung „Rheinischer Obstsortengarten“ gesichert werden. Unterstützen Sie die Stiftung „Rheinischer Obstsortengarten“ mit Ihrer Baumpatenschaft! Mit einer einmaligen Zustiftung von mindestens 1000 Euro erhalten Sie Ihren eigenen Patenbaum und kommen in den Genuss vieler Angebote rund um das Thema Obst.


Obstsortenaustellung / Foto: O. Gellißen
Obstsortenaustellung / Foto: O. Gellißen

NABU-Stiftung Naturerbe NRW
Merowingerstr. 88
40225 Düsseldorf
E-Mail: stiftung.naturerbe@nabu-nrw.de
Gerne schicken wir Ihnen weitere Informationen per Post zu.

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