Alte Haustierrassen

Warum ist es wünschenswert, alte und gefährdete Haustierrassen zu erhalten? Wer kennt noch Glanrinder, Niederrheiner oder Moorschnucken? Natascha Burmeister - Langen gibt Antworten

Durch die allgemeine Intensivierung der Landwirtschaft wurden und werden viele Landrassen vernachlässigt, weil sie zum Beispiel in puncto Produktionsmenge nicht mithalten konnten und können. Dabei wird leicht übersehen, dass Anspruchslosigkeit und Robustheit (längere Nutzungsdauer) durchaus auch Leistungen sind. Auch die größere genetische Variabilität ist wichtig, denn Rahmenbedingungen können sich schnell ändern und dann sind andere Qualitäten gefragt.

Die Nutztierrassen wurden unter Einfluss des Menschen geschaffen und sind somit ein Kulturgut. Sie sind Teil des bäuerlichen Lebens, der Erinnerung, ein Beitrag zur Vielfalt und auch zur Identität einer Region, einer Landschaft. Im Idealfall stehen sie im Einklang mit dem Boden und dem Klima eines Landstrichs.

Darüber, wann eine Rasse gefährdet ist, gehen die Meinungen auseinander. Der Rat der EU z.B. sieht eine Rinder- oder Ziegenrasse als bedroht an, wenn ihr Bestand weniger als 5000 Tiere zählt, bei Schafsrassen sollten es nicht weniger als 7000 Tiere sein.

Die alten und gefährdeten Rassen lassen sich vorzüglich in der extensiven Weidehaltung einsetzen, weil sie winterfest und genügsam sind. Regionale- und Bio - Höfe sind für ihre Haltung geradezu prädestiniert. Viele Naturschutzverbände pflegen ihre Flächen mit ihnen. Und auch Hobbyhalter machen mit ihnen einen guten Griff.

Tiere beim NABU
Auch der NABU im Kreis Heinsberg ist um den Erhalt alter und gefährdeter Haustierrassen bemüht. Bei der NABU-Naturschutzstation „Haus Wildenrath“ finden Sie folgende Tiere vor:

 

Die Glanrinder (rote Liste I, extrem gefährdet), ursprünglich aus Rheinland-Pfalz kommend, sind einfarbig beigebraun bis dunkelgelb. Seit etwa 1820 werden sie reingezüchtet, die Stiere erreichen eine Widerristhöhe von 150 cm und wiegen 900 bis 1000 kg, die Kühe werden 140 cm hoch und bringen 600 bis 700 kg auf die Waage.

Foto: P. Feuster  Glanrind
Foto: P. Feuster Glanrind

Die Moorschnucken (RL III, gefährdet) oder „Hornlosen Heidschnucken“ wurden schon im 19. Jahrhundert erwähnt. Sie sind sehr anspruchslos und den Verhältnissen der feuchten Heide und Moorlandschaft sehr gut angepasst. Schafe werden 40 bis 50 kg schwer, Böcke 60 bis 70 kg. Die Wolle ist für stabile Teppiche geeignet.

Foto: O. Gellißen Moorschnucken
Foto: O. Gellißen Moorschnucken

Die Niederrheiner, deren Urahnen aus Holland stammen, wurden um 1928 eingeführt, später erfolgten noch Einkreuzungen von Leghornhühnern. Die Hähne dieses schweren Zweinutzungshuhns wiegen 3,5 bis 4 kg und die Hennen 2,5 bis 3 kg.

Foto: P. Feuster  Niederrheiner
Foto: P. Feuster Niederrheiner

Als weitere, vom Aussterben bedrohte Haustierrasse, lebt eine kleine Gruppe Bentheimer Schweine auf Haus Wildenrath. 

Foto: O. Gellißen, Bentheimer Landschweine
Foto: O. Gellißen, Bentheimer Landschweine

Zum Weiterlesen: Hans Hinrich Sambraus "Gefährdete Nutztierrassen" Internet: www.g-e-h.de

Auswahl von Bio-Läden u. Öko-Direkt-Vermarktern in der näheren Umgebung:

L. Brungs, Tel. 02161/52435
Venner Str. 382, 41068 Mönchengladbach

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Dam 36, 41372 Niederkrüchten

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Fasanenweg 9, 41844 Wegberg-Arsbeck

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Verde – B. Kopperschmidt, Tel. 02431-980745
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Van der Forst, Tel. 02431-77132
In Gerderhahn 40A, 41812 Erkelenz

Hildegard Volles, Tel. 02451-2555
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