Neue Leitentscheidung zur Braunkohle in NRW Mitte 2015?

Braukohletagebau / Foto: O. Gellißen
Braukohletagebau / Foto: O. Gellißen

Die Ende März 2014 von der Landesregierung angekündigte Verkleinerung des Braunkohletagebaus Garzweiler II hat eine Vielzahl von Fragen aufgeworfen: Bedeutet diese Entscheidung auch einen Ausstieg aus der Braunkohlenförderung in NRW vor 2045? Was bedeutet die Entscheidung für die betroffenen Ortschaften?

Ausstieg aus der Braunkohlegewinnung vor 2045?

Kurz nach Bekanntwerden der Verkleinerungspläne betont die Landesregierung, dass die derzeit erteilten Genehmigungen ein Auslaufen der Braunkohlegewinnung für das Jahr 2045 - und nicht früher - vorsehen und dass die Tagebaue in Hambach und Inden nicht betroffen seien. Abweichend hierzu sagte NRW-Wirtschaftsminister Duin im April 2014 zu Garzweiler II: „Die Landesregierung habe anerkannt, dass die Fortführung des Tagebaus bis 2030 erforderlich sei“. Die0 Ortschaften Keyenberg, Kuckum, Berverath,

Unter- und Oberwestrich müssen also den Baggern weichen. Was aber danach komme, im vierten Tagebau-Abschnitt, müsse noch entschieden werden. Klar sei derzeit nur, dass die rund 1.500 Menschen in Holzweiler und Dackweiler, die im vierten Abschnitt liegen, von der Umsiedlung verschont bleiben. Dass aber der gesamte vierte Abschnitt unangetastet bleibe - das sei damit nicht gesagt.

Wird um Holzweiler herumgebaggert?

Was bedeutet das nun? Machen die Bagger einen Bogen um diese beiden Ortschaften? Sind sie dann von drei Seiten vom Braunkohletagebau umzingelt? Das ist alles unklar. Duin sagt, bis Mitte 2015 solle es eine neue LeitEntscheidung zu Garzweiler II geben. Darin soll zum Beispiel festgelegt werden, wie viel Kohle noch benötigt wird, wie der Kraftwerkspark der Zukunft aussehen soll und wie hoch die CO2-Emissionen

aus der Braunkohleverstromung sein dürfen.

 

Auf dieser Basis dann könnten „Einzelfragen“ wie die neuen Abbaugrenzen entschieden werden.

 

 

Literaturempfehlung zum Thema:

 

Dirk Jansen/Dorothea Schubert: Zukunft statt Braunkohle. 30 Jahre Widerstand gegen Garzweiler II. 192 Seiten, ISBN 978-3-929503-00-5, Preis: 25,00 Euro (inkl. Porto und Verpackung), Eigenverlag.

 

Die Schrift bereitet nicht nur die Geschichte des Widerstands gegen den Braunkohlentagebau Garzweiler II akribisch auf, sie liefert auch sämtliches Basiswissen beispielsweise zur Geologie und zur Bergbaugeschichte dieser Region. Und sie dokumentiert, über welche politischen Irrwege und Trampelpfade diese Tagebaue

entstanden sind. Denn Garzweiler II taugt wie kein anderes Vorhaben auch als Lehrstück dafür, wie ein Konzern im Verbund mit der Politik ein Projekt gegen Mensch und Umwelt durchdrückt. Es ist damit auch ein Lehrstück über enttäuschte Hoffnungen, die Korrumpierung von Politik und die Schwierigkeiten des politischen Kompromisses.

 

Das Buch kann telefonisch unter 0211 / 30 200 5-0 oder per Mail über bund.nrw@bund.net bestellt werden (bitte nicht vergessen, die Lieferanschrift anzugeben).


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